Fuhrparkelektrifizierung – Best Practice.

Im Interview: Die FACT Gruppe.

Valentino Salonna, Jan Zimmermann und Thomas Lembeck vor Volkswagen ID.4 der FACT Gruppe, Kunde von Fleet.Electrified.
  • 10.10.2022
  • ca. 5 Minuten

Fuhrpark elektrifizieren – wenn die Voraussetzungen stimmen, kommt auch die Akzeptanz.

Die FACT Gruppe aus Münster berät und betreut Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen in den Feldern Planung & Bau, Krankenhaustechnik, Krankenhaus IT, Wirtschaftsdienste und Medizinische Dokumentation. „Verantwortung ist unser Geschäft“ – so lautet das Motto schon seit Gründung des Unternehmens. Und das trifft auch auf den Fuhrpark zu, der aktuell 23 Hybrid- und 40 vollelektrische Fahrzeuge umfasst und mit dem die FACT Gruppe eine Vorreiterrolle im Bereich E-Mobilität für Unternehmen einnimmt. Thomas Lembeck und Jan Zimmermann sind verantwortlich für das Flottenmanagement und erzählen im Interview von den Herausforderungen und den Freuden der Umstellung auf elektrische Antriebe.


Interviewer:
Valentino Salonna, Key Account Manager Volkswagen Financial Services AG

Befragte:
Jan Zimmermann, Fuhrparkleiter bei der FACT Gruppe
Thomas Lembeck, stellvertretender Fuhrparkleiter der FACT Gruppe


Herr Lembeck, Herr Zimmermann, warum ist ein elektrischer Fuhrpark für Unternehmen wie Ihres so attraktiv?

TL: Umweltschutz spielt für uns eine große Rolle, denn Nachhaltigkeit gehört zu unserem unternehmerischen Leitbild. Wir unterstützen Gesundheitseinrichtungen in vielen Bereichen und legen dabei stets großen Wert auf Ressourcenschonung. Dazu gehört auch ein elektrischer Fuhrpark.

JZ: Unsere Flotte ist dabei Teil eines Gesamtkonzepts. Wir haben ein Energiemanagementsystem über alle Einrichtungen hinweg, mit dem wir überall dort, wo Energie verbraucht wird, Verbesserungen erreichen wollen – sei es durch die Installation von Solarzellen, den Einsatz von Blockheizkraftwerken oder durch optimale Gebäudeisolation. Unsere Aufgabe ist es, diese große Idee beim Thema Mobilität im Fuhrpark umzusetzen.

TL: E-Autos sind aber auch für unsere Mitarbeiter attraktiv. Zudem wirkt sich ein elektrischer Fuhrpark positiv auf unser Image als Arbeitgeber aus uns stärkt unsere Außendarstellung.


Was war für Sie ausschlaggebend, Ihren Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen?

JZ: Kurzgesagt, die Zeichen der Zeit. Wir blicken optimistisch in die Zukunft und wollen Vorreiter im Bereich E-Mobilität für Unternehmen sein. Auch unter der Belegschaft war die Bereitschaft zu spüren, das Thema jetzt gemeinsam anzugehen.


Welche Vorbereitungen haben Sie getroffen, bevor Sie mit der Umstellung begonnen haben?

JZ: Wir haben uns zunächst testweise ein Elektrofahrzeug beschafft, um durch „learning by doing“ herauszufinden, was uns erwartet. Wir ließen bei uns im Parkhaus eine Wallbox installieren und haben mit einem e-Golf der ersten Generation „geübt“. So sammelten wir Erfahrungen und fanden heraus, wie sich E-Autos in unseren Arbeitsalltag integrieren lassen. Wir analysierten die gefahrenen Strecken und stellten schnell fest, dass nicht jedes Fahrzeug imstande sein muss, 1000 Kilometer am Stück zu fahren – die meisten Touren sind eher kurz. Dann haben wir begonnen, jeden vierten Verbrenner durch ein E-Auto zu ersetzen.

TL: Zuerst haben wir die Fahrer angesprochen, die von sich aus für den Umstieg motiviert waren. Sie wurden dann mit elektrischen Fahrzeugen ausgestattet und konnten also Erfahrungen aus erster Hand mit ihren Kollegen teilen. Diese Multiplikatoren haben das Thema innerhalb der Belegschaft verbreitet und populär gemacht. Schon bald kamen viele weitere Anfragen für E-Autos von anderen Mitarbeitern.


Haben Sie Ladeinfrastruktur auf Ihrem Firmengelände?

TL: In unserer Zentrale in Münster haben wir leider noch keine Lademöglichkeit. Es gibt aber bei den einzelnen Krankenhäusern und sonstigen Standorten der Stiftung einige Ladepunkte sowie Pläne für den weiteren Ausbau. Unser Tochterunternehmen encadi ist aktuell dabei, ein Konzept dafür zu erarbeiten.


Laden Ihre Mitarbeiter ihre Fahrzeuge dann zuhause?

JZ: Ja, aktuell können alle Mitarbeiter, die ein Elektrofahrzeug als Dienstwagen haben, zuhause laden. Und um den privaten Strom mit möglichst wenig bürokratischem Aufwand abzurechnen, nutzen wir den Home Charging Service von LOGPAY, mit dem dienstliche Ladekosten vom Arbeitgeber erstattet werden können. Wir bezuschussen unsere Mitarbeiter auch beim Kauf einer Wallbox.


Auf welche öffentlichen Ladelösungen greifen Ihre Mitarbeiter zurück?

TL: Einige der Krankenhäuser, mit denen wir zusammenarbeiten, haben auf ihren Parkflächen Ladestationen, die etwa von den dortigen Stadtwerken betrieben werden. Kollegen, die auf Dienstreise sind und weitere Strecken fahren, nutzen auch Schnellladestationen an Raststätten. Sie alle sind mit einer Charge&Fuel Card ausgerüstet und können per App oder RFID-Karte die Ladevorgänge starten.


Was war bislang Ihre größte Herausforderung bei der Elektrifizierung?

TL: Derzeit ist es schwer, die passenden Fahrzeuge in ausreichender Menge zu bekommen, um die große Nachfrage der Mitarbeiter befriedigen zu können. Außerdem müssen wir ausreichend Ladepunkte für diejenigen schaffen, die zuhause keine Möglichkeit haben.


Wie unterstützt Sie die VW FS bei der Elektrifizierung der Flotte?

JZ: Bei der Abrechnung sind die LOGPAY-Dienste eine große Hilfe und beim Thema Förderprämien und Subventionen werden wir von der VW FS immer gut beraten. Wir kennen auch die E-Tools und Analyseangebote der Plattform Fleet.Electrified, haben unseren Fuhrpark damals aber weitgehend selbst analysiert.


Stimmt es, dass E-Autos ein beliebter Mitarbeiter-Benefit sind und die Motivation steigern können?

JZ: Ja, das stimmt. Vielen Kollegen macht das elektrische Fahren mit diesen großartigen modernen Autos einfach sehr viel Spaß. Bei den Dienstwagenfahrern sind E-Autos darüber hinaus beliebt, weil sie steuerlich so attraktiv sind.


Wie gut wird die Transformation von Ihren Mitarbeitern mitgetragen?

TL: Insgesamt betrachtet, wird der Umstieg sehr gut angenommen. Diejenigen, die noch nicht zuhause laden können, sind derzeit benachteiligt. Wir fragen uns deshalb, wie wir auch diese Kollegen auf die Reise mitnehmen können. Leider fehlen uns da manchmal noch die Argumente, und wir wollen auch niemanden zur Elektromobilität überreden. Die Voraussetzungen müssen da sein, dann kommt auch die Akzeptanz.

JZ: Bei der St. Franziskus-Stiftung kompensieren wir schon seit Jahren das durch unsere Fahrzeuge ausgestoßene CO2. Bis 2025 wollen wir aber vollständig klimaneutral sein, also gar nicht erst Emissionen verursachen. Dazu fehlen uns im Moment aber noch die passenden Fahrzeuge für die verschiedenen Berufsgruppen. Je mehr spezifische Modelle auf den Markt kommen, desto zügiger schreitet auch bei uns die Transformation weiter voran.


Was sind die größten Vorteile der Elektrifizierung eines Fuhrparks?

TL: Neben der Schonung der Umwelt ist die staatliche Förderung ein wichtiger Vorteil für Unternehmen. Wir profitieren ja nicht nur vom Umweltbonus, sondern auch vom Förderprogramm „Sozial & Mobil“. Dadurch sind Elektrofahrzeuge für uns in der Gesamtrechnung sogar günstiger als Verbrenner. Dazu kommen noch die deutlich niedrigeren Unterhaltskosten.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und machen Sie Ihren Fuhrpark mit Elektromobilität zukunftssicher. Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung bei der Planung und Umsetzung? Unser Expertenteam steht Ihnen gerne zur Seite – nehmen Sie jetzt unverbindlich Kontakt auf.


Was geben Sie Flottenmanagern, die ihren Fuhrpark jetzt elektrifizieren wollen, mit auf den Weg?

JZ: Gehen Sie mit Mut voran und öffnen Sie sich dieser neuen Technologie. Finden Sie Ansprechpartner und probieren Sie selbst aus, wie es sich mit einem Elektroauto fährt. Ein guter erster Schritt ist, auf die Mitarbeiter mit der größten Eigenmotivation zuzugehen und mit ihnen die Reise zu beginnen.

TL: Fuhrparkmanager sollten mit gutem Beispiel vorangehen und selbst ein E-Auto fahren. So lassen sich die Nutzer viel leichter von dem neuen Antrieb überzeugen.


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